01. Dezember 2019
nach dem jüdischen Kalender der
03. Kislev 5780

Reformjudengemeinschaft Sachsen-Anhalts

 

Empfohlener Bibelspruch:

Buch Jesaja, Kapitel 66:

So spricht der HERR: Der Himmel ist MEIN Thron und die Erde der Schemel für MEINE Füße. Nun, was wäre das wohl für ein Haus, das ihr MIR bauen könntet? Was wäre das für ein Ort, an dem ICH ausruhen könnte? Denn ringsum all das hat MEINE Hand gemacht. Es gehört MIR ja schon - Spruch des HERRN.

ICH blicke auf den Armen und Zerknirschten und auf den, der zittert vor MEINEM Wort.

Man opfert Rinder –

und erschlägt Menschen;

man opfert Schafe –

und erwürgt Hunde;

man bringt Speiseopfer dar -

und auch Schweineblut;

man spendet Weihrauch -

und preist einen Götzen.

Wie diese Menschen ihre eigenen Wege wählen und an ihren Götterbildern Gefallen haben,

so wähle ICH für sie die Strafe aus und bringe über sie Schrecken.

Denn sie gaben keine Antwort, als ICH sie rief, als ICH zu ihnen redete, hörten sie nicht; sondern sie haben getan, was MIR missfällt, und haben sich für das entschieden,

was ICH nicht will.

Hört das Wort des HERRN, die ihr zittert vor SEINEM Wort! Eure Brüder, die euch hassen, die euch um MEINES Namens willen verstoßen, sie sagen: Der HERR soll doch seine Herrlichkeit zeigen, damit wir eure Freude mit erleben. Aber sie werden beschämt. Horcht : Getöse dringt aus der Stadt, Getöse aus dem Tempel. Horcht: Der HERR vergilt SEINEN Feinden ihr Tun. Noch ehe die Frau ihre Wehen bekommt, hat sie schon geboren; ehe die Wehen über sie kamen, brachte sie einen Knaben zur Welt. Wer hat so etwas je gehört, wer hat je dergleichen gesehen? Wird ein Land an einem einzigen Tag geboren, kommt ein Volk auf einmal zur Welt? Doch Zion, kaum in den Wehen, hat schon ihre Kinder geboren. Hätte ICH ihr etwa den Schoß öffnen sollen, ohne sie gebären zu lassen? Spricht der HERR. Sollte ICH, der die Frauen gebären lässt, ihnen den Schoß verschließen?

So spricht dein GOTT. Freut euch mit Jerusalem! Jubelt in der Stadt, alle, die ihr sie liebt. Seid fröhlich mit ihr, alle, die ihr über sie traurig wart. Saugt euch satt an ihrer tröstenden Brust, trinkt und labt euch an ihrem mütterlichen Reichtum! Denn so spricht der HERR: Seht her: Wie einen Strom leite ICH den Frieden zu ihr und den Reichtum der Völker, wie einen rauschenden Bach. Ihre Kinder wird man auf den Armen tragen und auf den Knien schaukeln. Wie eine Mutter ihren Sohn tröstet, so tröste ICH euch; in Jerusalem findet ihr Trost. Wenn ihr das seht, wird euer Herz sich freuen und ihr werdet aufblühen wie frisches Gras. So offenbart sich die Hand des HERRN an SEINEN Knechten,

aber SEINE Feinde wird ER bedrohen. Ja, seht, der HERR kommt wie das Feuer heran, wie der Sturm sind seine Wagen, um in glühendem Zorn Vergeltung zu üben, und ER droht mit feurigen Flammen. Ja, mit Feuer und Schwert hält der HERR Gericht über alle Sterblichen und viele sind es, die der HERR erschlägt.

Alle, die sich weihen und reinigen bei den Gärten für den einen, der in der Mitte steht, die Schweinefleisch, Würmer und Mäuse verzehren, sie alle nehmen ein Ende - Spruch des HERRN. ICH kenne ihre Taten und ihre Gedanken und komme, um die Völker aller Sprachen zusammen zu rufen, und sie werden kommen und MEINE Herrlichkeit sehen. ICH stelle bei ihnen ein Zeichen auf und schicke von ihnen einige, die entronnen sind, zu den übrigen Völkern: nach Tarschisch, Pul und Lud, Meschech und Rosch, Tubal und Jawan und zu den fernen Inseln, die noch nichts von MIR gehört und MEINE Herrlichkeit noch nicht gesehen haben. Sie sollen MEINE Herrlichkeit unter den Völkern verkünden. Sie werden aus allen Völkern eure Brüder als Opfergabe für den HERRN herbeiholen auf Rossen und Wagen, in Sänften, auf Maultieren und Dromedaren, her zu MEINEM heiligen Berg nach Jerusalem, spricht der HERR, so wie die Söhne Israels ihr Opfer in reinen Gefäßen zum Haus des HERRN bringen. Und auch aus ihnen werde ICH Männer als Priester und Leviten auswählen, spricht der HERR. Wie der neue Himmel und die neue Erde, die ICH erschaffe, vor MIR stehen - Spruch des HERRN - so wird euer Stamm und euer Name dastehen. An jedem Neumond und an jedem Schabbat wird alle Welt kommen, um MIR zu huldigen, spricht der HERR.

Dann wird man hinausgehen, um die Leichen derer zu sehen, die sich gegen MICH aufgelehnt haben. Denn der Wurm in ihnen wird nicht sterben und das Feuer in ihnen wird niemals erlöschen; ein Ekel sind sie für alle Welt.

שפיכות דמים

(Schefichut Damin)

Blutschuld

lastet schwer auf den Verfolgern unserer Landes-Reformjuden-Gemeinschaft

Anregungen zum Besuch

der Frau Staatssekretärin Dr. T. Zieschang

am 28. November 2019

in der Synagogengemeinde zu Halle

I.

1.

Sofern die Landesregierung kein außerordentliches Sofortprogramm zur Finanzierung zur Abwendung der desolaten Lage der Landesreformjudengemeinschaft, deren Sprecherin die Synagogengemeinde zu Halle ist, auflegen möchte, so dass hier wieder regelmäßig jüdische Gottesdienste gefeiert werden können und die Mieten und anfallenden Nebenkosten

– KEINE Vorstands-Gehälter! – bezahlt werden, verzichtet die Synagogengemeinde zu Halle, die Sprecherin der sachsenanhaltinischen Landesreformjudengemeinschaft darauf, dass irgendwelche Maßnahmen an den Behausungen, in welchen die Landesreformjudengemeinschaft Gottesdienst feiert, durchgeführt werden.

2.

Vor der im Regelfall leer stehenden Synagoge in der Humboldtstraße wacht die Polizei jeden Tag rundum, zumeist mit zwei Einsatzwägen. Potentielle Judenmörder werden daher den Weg zur ungeschützten Synagogengemeinde wählen. Es würde sie, auch wenn hier technische Schutzmaßnahmen installiert werden, kaum abhalten, das ständig belebte Terrain der Synagogengemeinde zu überfallen. Dies, um erfolgreich ein Blutbad anzurichten. Wenn die Reformjuden in Sachsen-Anhalt schon infolge einer von ihnen dringend vermuteten antise-mitisch-kriminellen Verschwörung eliminiert werden sollen, dann soll den Verfolgern nicht noch die Ausrede, ´man habe ja alles getan, um die 363 Juden der Synagogengemeinde zu verschanzen´, geglaubt werden. Ein Überfall auf die Betstätte der Landesreformjudengemeinschaft ist wegen des offenen Geländes ohnedies nur unter hohem Aufwand zu verhindern. Die Landesreformjudengemeinschaftsgebetsstätte befindet sich in vollständig offener Lage.

Siehe Augenscheinnahme durch den

LKA-Sachverständigen.

3.

Sinnvoller ist es, die Kosten für eine sichere Abschirmung der gegenwärtigen ohnedies provisorischen und viel zu engen Behausungen dafür herzunehmen, die leer stehende aber desolate Synagoge in der Trothaer Straße in Halle-Trotha zu erwerben und wieder zu einem Gotteshaus herzurichten. Die Immobilie kann von dem ohnedies nicht am Anwesen interessierten Eigentümer billig gekauft werden. Das Synagogengebäude mit Refektorium und Seniorenapartments, nach den dem Kultusministerium vorliegenden Empfehlungen und Planunterlagen, könnte ausgebaut und der Landesreformjudengemeinschaft als Dauerleihgabe kostenfrei überlassen werden. (Sinnvoller als für zweistellige Millionenbeträge Synagogen zu bauen, die im Regelfall leer stehen, gleichwohl ständig Polizeischutzes bedürfen.)

4.

Die von der Landesregierung angeordnete Hypotaxe der Landesreformjudengemeinschaft unter den russisch-orthodox-jüdischen Landesverband „Jüdische Gemeinden Sachsen-Anhalt“ (ROLV), dem nur drei der sechs sachsenanhaltinischen Judengemeinden zugehören, nicht aber die Synagogengemeinde, der seit Jahrzehnten in kriegsähnlicher Hetzjagd die Landesreformjudengemeinschaft heimsucht, ist unverzüglich zu beenden.

5.

Mit der Landesreformjudengemeinschaft ist kurzfristig ein separater Staatsvertrag abzuschließen, der die Synagogengemeinde zu Halle e.V. aus der Unterdrückung und den kriegsähnlichen Eliminierungsanstrengungen des ROLV erlöst. Ein Reformjuden-Staatsvertrag sollte dem bestehenden Staatsvertrag

gleichwertig sein.

6.

Es ist ohne Verzug der Landesreformjudengemeinschaft ein eigener Friedhof oder ein Bestattungsfeld zuzuweisen, wo verstorbene Reformjuden beerdigt werden können, ohne dass dagegen die Sabotage der Funktionäre des ROLV wirksam ist. Denn auf dem derzeitigen Judenfriedhof wird verstorbeben Reformjuden die Bestattung de facto verweigert. Zurzeit ist es nicht möglich, dass verstorbene Reformjuden in jüdisch geweihten Plätzen bestattet werden.

II.

1.

Sofern die Landesregierung keine Möglichkeit der unverzüglichen Gleichstellung der Landesreformjudengemeinschaft mit den russisch-jüdisch-orthodoxen Verbänden sieht und sich weiterhin den Anordnungen des orthodoxen Zentralrats der Juden (Judenzentralrat), der in obsessiver Vehemenz die Liquidierung der sachsenanhaltinischen Reformjudengemeinschaft vorantreibt, unterwirft, kann nicht von einer nichtantisemitischen Landesregierung ausgegangen werden.

 

Gezeichnet, Halle, den 27.11.2019

 

 

Schließlich wieder ein paar

Cartoons

(keinesfalls zur Erheiterung).

Man gedenke: Poetis mentiri licet.)


Fortsetzung folgt…