01. März 2020
nach dem jüdischen Kalender der
05. Adar 5780

Reformjudengemeinschaft Sachsen-Anhalts

Unser Bibelauszug des Monats :

Aus dem Buch Nehemia:

(Vom Spott der Judenfeinde. Und aktuelle Frage, was hat sich verändert?)

Als Sanballat (kaiserlicher Statthalter von Juda, ein Judenfeind) hörte, dass wir die Mauer Jerusalems aufbauten, wurde er zornig und ärgerte sich sehr. Er spottete über die Juden und sagte vor seinen Verbündeten im Heer von Samarien: Was machen diese elenden Juden da? Wollen sie Jerusalem wieder für sich befestigen? Wollen sie Opfer darbringen? Wollen sie das schon an einem Tag vollenden? Können sie die Steine, die doch ausgeglüht sind,

aus den Schutthaufen zu neuem Leben aufrichten? Und sein Verbündeter, Tobija von Ammon, der neben ihm stand, sagte: Lasst sie nur bauen! Springt ein Fuchs hinauf, dann reißt er ihre Steinmauer nieder.

Hörr, unser GOTT, wie wir zum Gespött geworden sind. Lass ihren Hohn auf sie selbst zurückfallen! Gib sie der Plünderung und der Gefangenschaft preis! Deck ihr Vergehen nicht zu ! Ihre Sünde soll bei DIR nicht ausgelöscht sein, denn sie haben die Bauenden beleidigt.

Wir bauten an der Mauer weiter und bald hatte sich die Mauer ringsum bis zur Hälfte geschlossen. Das ermutigte das Volk zur weiteren Arbeit.

Im Monat Kislew, im zwanzigsten Jahr des Artaxerxes (Kaiser von Persien, der damals über Jerusalem herrschte), war ich in der Festung Susa; da kam Hanani, einer meiner Brüder, mit einigen Männern aus Juda.

Ich fragte sie, wie es den Juden gehe . Sie sagten zu mir:

Der Rest, der von den Gefangenen übrig geblieben ist, lebt dort in der Provinz in großer Not und Schmach. Die Stadtmauer von Jerusalem ist niedergelegt und die Tore sind abgebrannt.

Als ich das hörte, setzte ich mich nieder und weinte. Ich trauerte tagelang, fastete und betete zu dem

GOTT DES HIMMELS wie folgt:

 
 

Hab ein aufmerksames Ohr und ein offenes Auge und hör das Gebet DEINES Knechtes! Ich bete jetzt Tag und Nacht vor DIR für die Söhne Israels, DEINE Diener. Ich lege ein Bekenntnis ab wegen der Sünden der Söhne Israels. Wir haben gegen DICH gesündigt; auch ich und meine Familie haben gesündigt. Wir haben sehr schlecht gegen DICH gehandelt: Wir haben die Gebote, Gesetze und Anordnungen missachtet, die DU DEINEM Diener Mose gegeben hast. Aber denk an das Wort, das DU DEINEM Diener Mose aufgetragen hast: Wenn ihr MIR die Treue brecht, dann werde ICH euch unter die Völker zerstreuen; wenn ihr aber zu MIR umkehrt, MEINE Gebote befolgt und sie ausführt, dann sammle ICH euch wieder, selbst die, die bis ans Ende des Himmels verschlagen wurden. ICH bringe sie an den Ort, den ICH erwählt habe, um dort MEINEN NAMEN wohnen zu lassen. Sie sind ja DEINE Knechte, DEIN Volk, das DU erlöst hast mit DEINER großen Kraft und DEINER starken Hand. Ach, HERR, DEIN Ohr höre aufmerksam auf das Gebet DEINES Knechtes und das Gebet DEINER Knechte, die von Herzen DEINEN Namen fürchten: Gewähre DEINEM Knecht heute Erfolg und lass ihn Erbarmen finden beim KAISER.

Aus dem Buch Esra, Kapitel 6

(Aus dem Befehl des Kaisers. Dazu die aktuelle Frage, warum wehrt sich heute das politische Establishment in Sachsen-Anhalt gegen das Gotteshaus der Reformjuden?)

Lasst die Arbeit an jenem Gotteshaus weitergehen!

Der Statthalter der Juden und ihre Ältesten mögen das Gotteshaus an seiner früheren Stelle wieder aufbauen.

Auch ordne ich an, wie ihr die Ältesten der Juden dort beim Bau jenes Gotteshauses unterstützen sollt : Aus den königlichen Einkünften, die das Gebiet jenseits des Stroms aufbringt, sollen jenen Männern pünktlich die Kosten bezahlt werden, damit sie nicht aufgehalten werden.

Schließlich befehle ich:

Jedem, der diesen Erlass missachtet,

reiße man einen Balken aus seinem Haus und

pfähle ihn auf diesem Balken;

sein Haus soll wegen seines Vergehens zu einem Trümmerhaufen werden.

שפיכות דמים

(Schefichut Damin)

Schicksals-Tremolo

Ad infinitum die Fortsetzung der Feindseligkeiten gegen die wehrlosen Reformjuden in Sachsen-Anhalt.


Wem darf man in Sachsen-Anhalt

glauben, wenn sogar die Landesregierung in der Heimatpresse Unwahrheiten veröffentlichen lässt?

1.

Wem soll man noch glauben dürfen, wenn die Landesregierung von Sachsen-Anhalt bewusst und gezielt die Unwahrheit verbreitet, um die Landesreformjuden-Gemeinschaft in Sachsen-Anhalt zu desavouieren und der Eliminierung zuzutreiben?

Die Reformjudengemeinschaft von Sachsen-Anhalt hat daher gegen die Landesregierung von Sachsen-Anhalt, hier den Ministerpräsidenten, Auskunftsklage erhoben. Sie wird unter dem Aktenzeichen 7 A 118/20 MD beim Verwaltungsgericht Magdeburg geführt. Der Bundesgeneralanwalt erhielt eine Kopie vom Klagetext zugestellt. Denn die Synagogengemeindemitglieder haben Grund zu befürchten, dass die Klage in Sachsen-Anhalt aus nichtigen Gründen zurückgewiesen wird, um die von den Synagogengemeindemitgliedern gegen sie befürchtete, seit 24 Jahren anhaltende, antisemitische Vorgehensweise zu vertuschen.

Im Gerichtsgutachten zu Az.: 59 In 221/19 erstellt von den Rechtsanwälten Prof. Dr. Lucas F. Flöther und Carsten Morgenstern, Franzosenweg 20, 06112 Halle, geben die Landesregierung und ein Ansprecher des Juden-Minderheitenverbandes (er vertritt nur drei der jüdischen Gemeinden in Sachsen-Anhalt, die übrigen wurden vom ihm für alle Zeit fest ausgeschlossen), es ist der ´Landesverband der (russisch-orthodoxen) Jüdische Gemeinden in Sachsen-Anhalt´, kurz ROLV, der Wahrheit zuwider den im Gerichtsauftrag recherchierenden Rechtsanwälten an, dass die Synagogengemeinde zu Halle über keine Mitglieder verfügt und auch keine Gottesdienste anbietet.

Beweis:

Gerichtsgutachten zu Az.: 59 In 221/19 der Rechtsanwälte Prof. Dr. Lucas F. Flöther und Carsten Morgenstern, geschäftsansässig Franzosenweg 20, 06112 Halle.

2.

Gegenüber der Redaktion der „Mitteldeutschen Zeitung“, erklärt die Landesregierung von Sachsen-Anhalt auf Befragen der Wahrheit zuwider, dass sie grundsätzlich keine Staatsmittel für Synagogenbauten ausreicht. Dieses sei so nicht im Judenstaatsvertrag vorgesehen. Sie bestreitet gegenüber der Heimatpresse ferner, dass sie für die Synagogenneubauten in Magdeburg und in Dessau Millionen bezahlt. Sie behauptet Fallsches, um der Frage auszuweichen, weshalb sie der Synagogengemeinde Halle, die Synagoge verweigert.

Beweis: Nachstehender Artikel aus der „Mitteldeutschen Zeitung“:

 

Nur um die Synagogengemeinde Halle zu desavouieren und von den Segnungen des Judenstaatsvertrags radikal abzuschneiden, lässt sich die Landesregierung von Sachsen-Anhalt zu solchen Unwahrheiten hinreißen.

Tatsächlich jedoch finanziert die Landesregierung von Sachsen-Anhalt – unter Ausschluss der nicht dem ROLV zugehörenden jüdischen Mehrheit in Sachsen-Anhalt

Synagogenneubauten in Magdeburg und Dessau in Millionenhöhe.

Auch bestimmt der Judenstaatsvertrag, dass die Landesregierung von Sachsen-Anhalt… für die Errichtung oder den Erhalt von Räumlichkeiten und Anlagen, die den Kultus-, Seelsorge- und Sozialaufgaben dienen… Fördermittel bereit zu stellen. Zudem finanziert die Landesregierung jährlich mit Millionenbeiträgen eine im 19. Jahrhundert stillgelegte Synagoge in Gröbzig und Sakralbauten in Halberstadt.

Zitat:

Judenstaatsvertrag Artikel 13, Schlußprotokoll. Zu Artikel 13 Absatz 1

  1. (1)Der Landeszuschuss ist ausschließlich für die Jüdische Gemeinschaft in Sachsen-Anhalt bestimmt. Es besteht Einvernehmen darüber, dass der Landeszuschuss Zuschüsse für neu entstehende Gemeinden mit umfasst. und dass die Mittel anteilmässig den Gemeinden unabhängig von ihrer Zugehörigkeit zum Landesverband zufließen sollen. Freiwillige Zuschüsse des Landes, etwa für die
  2. (2)Errichtung oder den Erhalt von Räumlichkeiten und Anlagen, die den Kultus-, Seelsorge- und Sozialaufgaben dienen, sind durch den Artikel 13 nicht ausgeschlossen.

Zitatende.

3.

Zum gleichen Zeitpunkt an welchem die Landesregierung von Sachsen-Anhalt gegenüber der Heimatpresse mitteilt, dass sie keine Synagogenneubauten finanziert, wird der ROLV-Gemeinde in Dessau vom Ministerpräsidenten höchstpersönlich ein Scheck in Millionenhöhe zur Finanzierung des dortigen Synagogen-Neubaus überreicht. Das lässt vermuten, dass die Landesregierung von Sachsen-Anhalt u.U. noch weit davon entfernt ist, gegenüber der Presse die Wahrheit mitzuteilen, wenn es ihr darum geht, die Landesreformjudengemeinschaft in den Schmutz zu ziehen.

Beweis: Der Artikel aus der `Jüdischen Allgemeinen`:

 

Die Landesreformjuden stellen daher in der Auskunftsklage 7 A 118/20 MD der Landesregierung von Sachsen-Anhalt bestimmte Fragen. Deren Beantwortung wird der Landesregierung von Sachsen-Anhalt schwer fallen, will sie nicht zugeben, ihre Landesreformjuden seit nunmehr 24 (i.W. vierundzwanzig!!!) Jahren auszugrenzen und von den allgemein gültigen Grundsätzen von Glaubensfreiheit, Parität und Neutralität radikal abzuschneiden.

Wiederholen sich wieder die bösen Zeiten zwischen den Weltkriegen für die Landesreformjuden von Sachsen-Anhalt?

 

 

Cartoons und Sprüchle

(Aus der Mottenkiste und - bewahre - nicht zur Erheiterung.

Man gedenke: Poetis mentiri licet.)

Was uns wohl das Frühjahr beschert:


Fortsetzung folgt…