01. Mai 2020
nach dem jüdischen Kalender der
07. Iljar 5780

Reformjudengemeinschaft Sachsen-Anhalts

Unser Bibelauszug des Monats :

Das Buch Ijob, אִיּוֹב´, Kapitel 1

Im Lande Uz lebte ein Mann

mit Namen Ijob.

Dieser Mann war untadelig und rechtschaffen; er fürchtete GOTT und mied das Böse. Sieben Söhne und drei Töchter

wurden ihm geboren.

Er besaß siebentausend Stück Kleinvieh, dreitausend Kamele, fünfhundert Joch Rinder und fünfhundert Esel,

dazu zahlreiches Gesinde.

An Ansehen übertraf dieser Mann alle Bewohner des Ostens.

Reihum hielten seine Söhne ein Gastmahl,

ein jeder an seinem Tag in seinem Haus.

Dann schickten sie hin und luden auch ihre Schwestern ein,

mit ihnen zu essen und zu trinken.

Wenn die Tage des Gastmahls vorbei waren,

schickte Ijob hin und entsühnte sie.

Früh am Morgen stand er auf und brachte so viele Brandopfer dar,

wie er Kinder hatte. Denn Ijob sagte:

Vielleicht haben meine Kinder gesündigt

und GOTT gelästert in ihrem Herzen.

So tat Ijob jedes Mal.

Der Verlust des Reichtums:

Nun geschah es eines Tages, da kamen die Gottessöhne, um vor den HERRN hinzutreten. Unter ihnen kam auch der Satan.

Der HERR sprach zum Satan: Woher kommst du?

Der Satan antwortete dem HERRN und sprach: Die Erde habe ich durchstreift, hin und her. Der HERR sprach zum Satan: Hast du auf MEINEN Knecht Ijob geachtet? Seinesgleichen gibt es nicht auf der Erde, so untadelig und rechtschaffen. Er fürchtet GOTT und meidet das Böse. Der Satan antwortete dem HERRN und sagte: Geschieht es ohne Grund, dass Ijob GOTT fürchtet? Bist DU es nicht, der ihn, sein Haus und all das Seine ringsum beschützt?

Das Tun seiner Hände hast DU gesegnet; sein Besitz hat sich weit ausgebreitet im Land. Aber streck nur DEINE Hand gegen ihn aus und rühr an all das, was sein ist; wahrhaftig,

er wird DIR ins Angesicht fluchen.

Der HERR sprach zum Satan:

Gut, all sein Besitz ist in deiner Hand,

nur gegen ihn selbst streck deine Hand nicht aus!

Darauf ging der Satan weg vom Angesicht des HERRN.

Nun geschah es eines Tages, dass Ijobs Söhne und Töchter im Haus ihres erstgeborenen Bruders aßen und Wein tranken.

Da kam ein Bote zu Ijob und meldete: Die Rinder waren beim Pflügen und die Esel weideten daneben. Da fielen Sabäer ein, nahmen sie weg und erschlugen die Knechte mit scharfem Schwert. Ich ganz allein bin entronnen, um es dir zu berichten.

Noch ist dieser am Reden, da kommt schon ein anderer und sagt: Feuer GOTTES fiel vom Himmel, schlug brennend ein in die Schafe und Knechte und verzehrte sie. Ich ganz allein bin entronnen,

um es dir zu berichten.

Noch ist dieser am Reden, da kommt schon ein anderer und sagt: Die Chaldäer stellten drei Rotten auf, fielen über die Kamele her, nahmen sie weg und erschlugen die Knechte mit scharfem Schwert. Ich ganz allein bin entronnen, um es dir zu berichten.

Noch ist dieser am Reden, da kommt schon ein anderer und sagt: Deine Söhne und Töchter aßen und tranken Wein im Haus ihres erstgeborenen Bruders. Da kam ein gewaltiger Wind über die Wüste und packte das Haus an allen vier Ecken; es stürzte über die jungen Leute und sie starben.

Ich ganz allein bin entronnen, um es dir zu berichten.

Nun stand Ijob auf, zerriss sein Gewand, schor sich das Haupt, fiel auf die Erde und betete an. Dann sagte er:

Nackt kam ich hervor aus dem Schoß meiner Mutter;

nackt kehre ich dahin zurück.

Der HERR hat gegeben,

der HERR hat genommen;

gelobt sei der NAME DES HERRN.

Bei alldem sündigte Ijob nicht und äußerte nichts Ungehöriges gegen GOTT.


Es betrifft nicht alle, aber ein wesentlicher Personenkreis aus den Reihen hoher Würdenträger und aus der sich selbst ernannten Oberschicht, machte den Antisemitismus in Sachsen-Anhalt wieder salonfähig.

Nun glauben Antisemiten, sie hätten die Oberhand.

Anstelle Attentats-Mördern wirken Schreibtischtäter.

Die Synagogengemeinde Halle vertraute jahrzehntelang den Zusagen der Landesregierungs-Judenbeauftragten. Diese versicherten ihr von Jahr zu Jahr, dass auch ihre Gemeinschaft nicht länger ausgegrenzt wird, sondern „umgehend“ an den sonst überall in Deutschland geltenden Grundsätzen von Neutralität, Glaubensfreiheit und Parität partizipieren wird.

Ewige Fehlanzeigen.

Bis zum heutigen Tag sind die Reform-Juden davon abgeschnitten. Antisemiten gingen davon aus, dass die Synagogengemeinde infolge der Dauer-Unterschlagung der Juden-Kirchensteuer von sich aus zugrunde geht. Alle Zusagen und Versprechungen der Landesregierungs-Judenbeauftragten erwiesen sich insgesamt – hier so gesehen – als betrügerische Hinhaltemanöver.

Um diese Täuschungen zu beenden erhob die Synagogengemeinde gegen die Landesregierung und gegen die mit der Landesregierung verbandelten Personen aus russisch-orthodoxen Judenverbänden Auskunftsklage. Die Synagogengemeinde-Mitglieder wollten wissen, wieso die Segnungen des Judenstaatsvertrags für die Synagogengemeinde-Mitglieder, obgleich sie Staatsvertrags-Partei sind, unerreicht bleiben. Zudem soll festgestellt werden, wohin die vielen Millionen aus der Juden-Staatsleistung verschwanden und verschwinden. Und in welche Hände die den Reformjuden einstmals gehört habenenden wertvollen Immobilien verschwanden.

Sicherlich unangenehme Fragen für die zur Auskunft Verklagten. Und was könnten sie schon antworten, das sie nicht so oder so zutiefst kompromittiert? Den Verklagten mangelt es bekanntlich an jeder plausiblen Erklärung. Ihnen fällt nicht einmal eine glaubhafte Ausrede ein. Wozu auch, so argumentieren sie; denn ihnen ist doch noch aus der Nazizeit und ihrer DDR-Ära ein Zauberspruch zur Hand:

„Knüppel aus dem Sack!“

Oder anders formuliert: Beseitige radikal, was sich in den Weg zu stellen wagt.

Die Verklagten lassen durch Gerichturteile sanktionieren, was ihnen in den Sinn kommt. Kritiker werden ausgeschaltet. Diesbezüglich sammelte man ab 1933 gute Erfahrungen.

Für die Täter so willkommene wie einfache Lösung.

Statt sich dazu zu bekennen, dass sie ein Vierteljahrhundert die Synagogengemeinde, die ´alteingesessenen Juden in Halle` aus böser Gesinnung verfolgen und nunmehr Wiedergutmachung leisten, ordneten sie an, die Synagogengemeinde aus dem Vereinsregister zu löschen. Damit, so glauben sie, bucheliminiert man nach außen hin rechtsstaatlich korrekt, radikal, die 363 Juden der Synagogengemeinde.

Hatten es die Mazis 1942 nicht ebenso gehalten? Löschten die Nazis 1942 nicht auch schon einmal die Synagogengemeinde Halle aus und verschleppten die Synagogengemeinde-Reformjuden in die Vernichtungslager?

Wurden etwa, nach dem Ende des Dritten Reiches diese abscheulichen, kriminellen Taten nicht scharf genug verurteilt und bestraft?

Sind sie vergessen und werden nun schon wieder eingesetzt?

Welche – hier so gesehenen – antisemitischen Schurken, die der Synagogengemeinde jahrzehntelang nachstellen, verbergen sich hinter schwarzrotgoldenen Biedermänner-Maskeraden?

Fragt man die Mitglieder der Synagogengemeinde, so sind die Täter längst enttarnt. Es sind ihrer Ansicht nach jene, die in den oben genannten Auskunftsklagen namentlich erwähnt werden. Nach außen hin Gentlemen, hoch geachtet, geehrt, untadelig jenseits jeglicher erlaubter Kritik…

Aber waren es zwischen 1933 und 1945 nicht auch Respektspersonen, hoch geachtet, geehrt, untadelig, jenseits jeglicher erlaubter Kritik, die 1942 die Synagogengemeinde zu Halle liquidierten und Juden in die Vernichtungslager verschleppten?

Administrative Judenverfolgung zur Nazizeit und heutzutage hierzulande gleichen sich im Ergebnis.

Keinem modernen Juden darf vorgeschrieben werden, sich dabei glücklich zu fühlen, dass sie 2020 nicht von Nazis sondern von zeitgenössischen Antisemiten liquidiert werden. Nicht einmal, wenn die modernen Antisemiten in heuchlerischer Vorspiegelung der Grundsätze von Glaubensfreiheit, Parität und Neutralität, von denen sie nichts verstehen und die sie verachten, den Vernichtungsschlag gegen die Reformjuden führen.

Eine Krankheit wie auch ein Unrecht bleiben dieselben, ob sie sich nun im Faschismus oder in (geheuchelter) Demokratie austoben.

Antisemiten bleiben Antisemiten, egal ob sie in brauner oder derzeit, die Trikolore beschmutzend, in schwarz-rotgoldener Tarnung wüten.

Hoffen wir, dass die schwarzrotgoldenen Antisemiten alsbald der gleichen Bestrafung zugeführt werden, die schon die braunen Schergen einholte. Und dies alsbald, also in viel weniger als den realen ´tausend´ Jahren des Tausendjährigen Reiches.

Der Satan regiert nicht für alle Zeiten und auch nicht ununterbrochen.

Gleiches gilt auch für seine Jünger.

Nachtrag 1.:

Gäbe es freien, investigativen Journalismus, müsste er Fragen stellen, womit die genannten Judenverfolger ihren Immobilienbesitz finanzierten, da sie doch bis zu ihrer Amtsübernahme und den Zugriff auf die Juden-Kirchensteuermittel als mittellos galten und Sozialhilfe bezogen.

Fernerhin, wohin die über SECHS MILLONEN EURO verschwanden, die der Synagogengemeinde im Laufe der Jahrzehnte unterschlagen wurden.

Nachtrag 2.:

Da die Landesjustiz im Jahr 30 nach dem Ende der DDR und 75 Jahre nach Ende des Dritten Reiches keine Volksgerichtshof-Attrappe mehr ist, wird sie nicht mittels juristischen Winkelzügen das Abwimmeln der Auskunftsklagen herausfordern.

  

Cartoons und Sprüchle

(Aus der Mottenkiste und - bewahre - nicht zur Erheiterung.

Man gedenke: Poetis mentiri licet.)


Fortsetzung folgt ???