01. September 2020
nach dem jüdischen Kalender der
12. Elul 5780

Reformjudengemeinschaft Sachsen-Anhalts

 

Bibelkommentar aus dem Psalter

Im Blick auf das Schicksal der Reformjudengemeinschaft in Sachsen-Anhalt

Der 86. Psalm, ein Gebet von König David

Der Hilferuf eines Armen zu Gott

 

 

Wende DEIN Ohr mir zu, erhöre mich, HERR.

Denn ich bin arm und gebeugt.

Beschütze mich, denn ich bin DIR ergeben.

Hilf DEINEM Knecht, der DIR vertraut.

DU bist mein Gott. Sei mir gnädig, o HERR.

Den ganzen Tag rufe ich zu DIR.

HERR, erfreue DEINEN Knecht;

denn ich erhebe meine Seele zu DIR.

DU bist gütig und bereit zu verzeihen, und für alle, die zu DIR rufen, reich an Gnade.

HERR, vernimm mein Beten,

achte auf mein lautes Flehen.

Am Tag meiner Not rufe ich zu DIR;

denn DU wirst mich erhören.

HERR, unter den Göttern ist keiner wie DU

und nichts gleicht den Werken,

die DU geschaffen hast.

Alle Völker kommen und beten DICH an.

Sie geben, HERR, DEINEM NAMEN die Ehre.

Denn DU bist groß und tust Wunder.

DU allein bist GOTT.

Weise mir, HERR, DEINEN Weg;

ich will ihn gehen in Treue zu DIR.

Richte mein Herz darauf hin,

allein DEINEN NAMEN zu fürchten.

Ich will DIR danken, HERR, mein GOTT,

aus ganzem Herzen,

will DEINEN NAMEN ehren immer und ewig.

DU hast mich den Tiefen des Totenreichs entrissen. Denn groß ist über mir DEINE Huld.

GOTT, freche Menschen haben sich gegen mich erhoben, die Rotte der Gewalttäter trachtet mir nach dem Leben; doch DICH haben sie nicht vor Augen.

DU aber, HERR,

bist ein barmherziger und gnädiger GOTT,

DU bist langmütig, reich an Huld und Treue.

Wende DICH mir zu und sei mir gnädig,

gib DEINEM Knecht wieder Kraft

und hilf dem Sohn DEINER Magd.

Tu ein Zeichen und schenke mir Glück.

Alle, die mich hassen, sollen es sehen

und sich schämen, weil DU, HERR,

mich gerettet und getröstet hast.

Der 58. Psalm, ein Psalm von König David

Gott, der gerechte Richter

Sprecht ihr wirklich Recht, ihr Mächtigen? Richtet ihr die Menschen gerecht? Nein, ihr schaltet im Land nach Willkür, euer Herz ist voll Bosheit; eure Hände bahnen dem Unrecht den Weg. Vom Mutterschoß an sind die Frevler treulos, von Geburt an irren sie vom Weg ab und lügen. Ihr Gift ist wie das Gift der Schlange, wie das Gift der hinterhältigen Natter, die ihr Ohr verschließt, die nicht auf die Stimme des Beschwörers hört, der sich auf Zaubersprüche versteht. O GOTT, zerbrich ihnen die Zähne im Mund. Zerschlage, Herr, das Gebiss der Löwen in Menschengestalt. Sie sollen vergehen wie verrinnendes Wasser, wie Gras, das verwelkt auf dem Weg, wie die Schnecke, die sich auflöst in Schleim; wie eine Fehlgeburt sollen sie die Sonne nicht schauen. Noch bevor die Frevler ihre Beute verzehren, fege GOTT sie hinweg, jetzt und sogleich. Wenn er die Vergeltung sieht, freut sich der Gerechte; er badet seine Füße im Blut des Frevlers. Dann sagen die Menschen: Der Gerechte erhält seinen Lohn:Es gibt einen GOTT, der auf Erden Gericht hält.


In wenigen Tagen jährt sich der Überfall auf die Synagogentür in Halle mit dem grausamen, mörderischen Ausgang.

Ist jemandem bekannt, ob die Landesregierung mal Entscheidungen zum Schutz aller jüdischen Einrichtungen getroffen hat?

Der Sachverständige des Landeskriminalamtes stellte doch fest, dass bei einem Anschlag auf die ungeschützte Gebetsstätte der alteingesessenen Juden in Halle, binnen Sekunden ein Blutbad angerichtet wird. Auch legte vor Monaten das Innenministerium den Entwurf einer Vereinbarung vor, nach welchem sogar die Gebetsstätte der alteingesessenen Juden in Halle vor Attentaten geschützt werden sollte. Diese Vereinbarung enthielt solche Bedingungen, die die alteingesessenen Juden in Halle vollständig ausschließen. So baten alteingesessenen Juden darum, so umzuformulieren, dass die alteingesessenen Juden nicht ausgegrenzt werden.

Seither herrscht striktes Stillschweigen.

Man vernimmt nur, dass am stillgelegten Friedhof am Wasserturm gleich sechs (6) Überwachungskameras montiert wurden.

Auch wurde die Tür zur Synagoge, die doch noch von den Reformjuden gegen eine schusssichere ausgetauscht wurde, dann von den russischen Juden gerade erst mit Hilfe einer 12.000 US$ Spende gegen eine noch schusssichere ausgetauscht wurde, nun erneut gegen eine noch viel schusssichere ausgetauscht wurde. Was ist denn schusssicher?

Also achtet darauf, dass diese furchtbare Jom Kippur 5780 – Tragödie nicht zu einer Schmierenkomödie dazu mit verdeckter Geschenkeverteilung missbraucht wird.

Die Mitglieder der Synagogengemeinde Halle sehnen sich danach, sich gemeinsam wieder zum Schabbatbeginn die Hände reichen zu dürfen und ihr MAATOVU anzustimmen…

 


Cartoons und Sprüchle

(dismal mit Verspätung, wenn die Zähne rebllieren)

(Aus der Mottenkiste und - bewahre - nicht zur Erheiterung.

Man gedenke: Poetis mentiri licet.)


 

 

 

 Fortsetzung folgt ???