01. März 2021
nach dem jüdischen Kalender der
17. Adar 5781

Reformjudengemeinschaft Sachsen-Anhalts

 

Unsere monatliche Bibel – Zitate

 

Aus dem Buch Jesus Sirach, Kapitel 20

Manche Ermahnung geschieht zur Unzeit;

mancher schweigt und der ist weise.

Keinen Dank erntet, wer den Zornigen zurechtweist;

wer Lob erteilt, bleibt vor Schimpf bewahrt.

Wie ein Entmannter, der bei einem Mädchen liegt,

ist einer, der mit Gewalt das Recht durchsetzen will.

Keinen Dank erntet, wer den Zornigen zurechtweist;

wer Lob erteilt, bleibt vor Schimpf bewahrt.

Mancher schweigt und gilt als weise,

mancher wird trotz vielen Redens verachtet.

Mancher schweigt, weil er keine Antwort weiß,

mancher schweigt, weil er die rechte Zeit beachtet.

Der Weise schweigt bis zur rechten Zeit,

der Tor aber achtet nicht auf die rechte Zeit.

Wer viele Worte macht, wird zum Ekel,

der Anmaßende wird gehasst.

Mancher Erfolg wird dem Menschen zum Schaden, mancher Gewinn wird zum Verlust.

Es gibt Geschenke, von denen man nichts hat,

es gibt Geschenke, die man doppelt vergüten muss.

Vom Geschenk eines Toren hast du nichts,

denn sieben Augen hat er, nicht nur eines.

Es gibt Demütigung um der Ehre willen;

mancher erhob sein Haupt aus der Erniedrigung.

Mancher kauft vieles billig ein und

muss es doch siebenfach bezahlen.

Wer klug zu reden weiß, macht sich beliebt,

die Liebenswürdigkeit der Toren ist umsonst.

Vom Geschenk eines Toren hast du nichts,

denn sieben Augen hat er, nicht nur eines.

Er gibt wenig und schimpft viel,

er reißt den Mund auf wie ein Ausrufer.

Heute leiht er, morgen fordert er zurück;

solch ein Mensch ist verhasst.

Alle, die sein Brot essen, haben böse Zungen:

Wie oft und wie viel verlachen sie ihn!

Besser ein Fehltritt auf dem Boden

als ein Fehltritt durch die Zunge;

Sso schnell wird auch der Sturz der Bösen kommen.

Ein Wort zur Unzeit ist ein Braten ohne Salz,

im Mund des Ungebildeten findet es sich dauernd.

Ein Sinnspruch aus dem Mund des Toren wird verachtet, denn er spricht ihn nicht zur rechten Zeit.

Mancher sündigt nicht, obwohl er arm ist;

er lässt sich in seiner Ruhe nicht stören.

Mancher richtet aus Scham sich selbst zugrunde;

weil er (seine Not) verbirgt, geht er unter.

Mancher gibt aus Scham dem Freund Versprechen und macht ihn sich ohne Grund zum Feind.

Ein schlimmer Schandfleck am Menschen ist die Lüge;

im Mund des Ungebildeten findet sie sich dauernd.

Besser ein Dieb als einer, der immer nur lügt;

beide aber werden zugrunde gehen.

Das Ende des Lügners ist Schmach,

immerfort haftet seine Schande an ihm.

Verschiedene Sprichwörter

Wer weise ist im Reden, kommt voran,

ein kluger Mann ist bei den Machthabern beliebt.

Wer das Land bebaut, schichtet hohe Garbenstöße auf;

wer den Machthabern gefällt,

kann manches Unrecht gutmachen.

Geschenke und Gaben blenden die Augen der Weisen,

wie ein Zügel im Maul lenken sie Vorwürfe ab.

Verborgene Weisheit und versteckter Schatz:

was nützen sie beide?

Besser einer, der seine Torheit verbirgt,

als einer, der seine Weisheit verbirgt.

 

 

Brennpunkt

Schalom,

liebe Freunde,

liebe Mitglieder,

Tagesthema**:

Seit 1700 Jahren Juden in Deutschland

1700 Jahre Juden in Deutschland?

Sogar 1700 Jahre Judentum in Deutschland?

Seit wann existiert Deutschland?

Ein hoher Staatsbeamter erkundigte sich bei den Reformjuden im Bundesland SA-Land *, welche Veranstaltungen sie diesem Thema widmen.



Nun, die Reformjuden im SA-Land fragen sich, was sie denn feiern sollen. Sind sie nicht gezwungen, in dem für sie antireformjüdisch-antisemitischen SA-Land zu leben?

Die Reformjuden im SA-Land wollen allerdings nicht zum Gespött jener werden, die nachprüfen, wie lange es Deutschland schon gibt.

Selbst wenn es 1700 Jahre wären, was gäbe es für die Reformjuden im SA-Land zu feiern? Außer vielleicht für inzwischen deutsch gewordene Juden mit Immigrationshintergrund oder jüdische Berufsfunktionäre, denen Nepotismus nachgesagt wird und die damit dem öffentlichen Jüdischen Image größten Schaden zufügen könnten, würde dieser Schaden öffentlich gemacht.

Die Reformjuden im SA-Land haben weder Grund zu feiern noch etwa dankbar zurück zu blicken und bestimmt nicht gleich 1700 Jahre. Die Gegenwart ist ihnen viel zu bedrohlich, betrachten sie die systematischen Eliminierungsbestrebungen der SA-Land-Obrigkeit im kollusiven Verbund mit den nichtjüdischen Judenfunktionären gegen sie.

Ein antireformjüdisch-antisemitisches Syndikat verfolgt die Reformjuden im SA-Land seit einem Vierteljahrhundert und treibjagt die Reformjuden im SA-Land zur Eliminierung.

Sollen die Reformjuden im SA-Land etwa diesen Zustand feiern? Dazu, dass ihnen ihre Synagoge, ihr Gemeindehaus enteignet wurden? Dass sie auf ihrem eigenen Friedhof ihre Verstorbenen nicht bestatten dürfen? Unmenschlichkeiten, die sich nicht einmal der Naziära oder sowjetischen Besatzungszeit nachsagen lässt. Selbst in den geschmähte Nazi-und-Sowjet-Epochen erhielten die Reformjuden im SA-Land von den heute als antijüdisch bezeichneten Regierungen Staatsleistungen. Heute erhalten sie nichts.

NICHTS großgeschrieben. Sollen sie diese Verhältnisse feiern?

1700 Jahre sind eine lange Zeit. Fakt ist, dass vor 1700 Jahren und noch etliche Jahrhunderte danach, weder die Deutschen noch ein Deutschland existierten. Vor 1700 Jahren hätte niemand auf der Welt auch nur davon geträumt, dass es später Deutschland geben wird.

Und nun sollen die Juden seit 1700 Jahren in einem Deutschland, das es noch nicht gab, zu diesem Deutschland gehören? Was für eine Logik wird da bemüht? Welcher Jude möchte sich dieser Unlogik anschließen, der nicht von Politikern mittels hoher Saläre eingenommen ist?

Wenn auf dieser Unlogik aufbauend politisch proklamiert wird, dass die Juden zu Deutschland gehören: Wollen uns Juden etwa Antisemiten damit etwas vorgaukeln? Gar, dass die Juden seit 1700 Jahren in einem Phantom siedelten. Dann haben sie in der historischen Realität nichts zu suchen? Da drängen sich schon solche und andere Fragen und Verdachte auf. Insbesondere heftig, bei der Betrachtung zum Kontext der Reden hoher Würdenträger, anlässlich jüdischer Ereignisse. Insbesondere, wenn man die Reden der Staatslenker im Zeitraffer betrachtend analysiert.

Auch stellt sich die Frage, warum die Politik dieses Thema aufgreift. Ist jemand da gewesen, der eine Urkunde über das Eintreffen von Juden in einem imaginären Deutschland vor 1700 Jahren besiegelte? Eine Urkunde, die dem Bundespräsidenten vorliegen müsste? Also vor 1700 Jahren protokolliert? Das war dann das Jahr 321 nach der Zeitrechnung. Die Jahreszahlenverschiebung aufgrund von Kalenderreformen 1525 und 1582 unberücksichtigt. Zu dieser Zeit existierte und regierte das Römische Reich. Und im Gebiet des heutigen Deutschland das Chaos. Ein Deutschland gab es vor 1700 Jahren nicht, bestenfalls das von den Römern als Germanien bezeichnete Gebiet, das damals von wilden Horden besiedelt war, weit, weit entfernt von einem Deutschland. Es steht auch die Ungewissheit, was die damals von der römischen Zivilisation geprägten Juden, inmitten des wüsten Germaniens im vierten Jahrhundert hätten beginnen sollen.

Denn die Juden sind die Reformjuden in SA-Land. Jene, die das jüdische Religionsgesetz achten und einhalten. Die Reformjuden im SA-Land wurden und werden weder vom Herrn Bundespräsidenten noch vom Herrn SA-Land-Ministerpräsidenten noch von Herrn halleschen Oberbürgermeister in deren Trauerreden eines einzigen Wortes gewürdigt oder auch nur erwähnt. Die Reformjuden im SA-Land existieren für diese hohen Herren nicht. Schade. Denn die Reformjuden im SA-Land beten für diese.

Wie glaubhaft sind Trauerreden und wie glaubhalft ist das Credo solcher, wenn darin behauptet wird, Juden gehören zu Deutschland seit 1700 Jahren? Sind solche Reden so glaubwürdig wie eine Zeitangabe, die erfunden zu sein scheint?

Wie man es dreht und wendet. Immer bleiben Fragen offen und in jedem Fall werden die betenden Reformjuden im SA-Land offiziell ausgegrenzt, sie werden mit keinem Einzigen Wort politischer Judenbeschützer erwähnt, ihre Anfragen bleiben unbeantwortet, die Juden-Kirchensteuer wird ihnen grundsätzlich unterschlagen, ihre Gebetsstätten stehen Attentätern ungeschützt offen.


Mal sehen, was für Repressalien ob obiger Offenheit nun auf die Reformjudenbetergemeinschaft in SA-Land wieder losgetreten werden.

Nur wenn es sie zu verfolgen, vor allem zu schänden gilt, existieren die Reformjuden im SA-Land treffsicher für das Syndikat antireformjüdisch-antisemitischer Verfolger.

*für das Bundesland Sachsen-Anhalt steht folgend das Akronym SA-Land

**Dass sich namhafte jüdische Persönlichkeiten nicht an der 1700-Campagne beteiligten, reicht nicht aus. Sie sollten sich von solchen Berichten und Behauptungen distanzieren, um Spöttern jeden Grund zu nehmen, Juden Geschichts-Fake nachsagen zu dürfen.

 

Die Reformjudengemeinschaft Sachsen-Anhalts kann aufgrund der Coronakrise in ihrer viel zu kleinen Gebetsstätte keine Gottesdienste anbieten. Geld, sich größere Räumlichkeiten anzumieten besitzen sie nicht. Die Stadt Halle stellt nur den russischen Juden Ausweich-Räume zu Verfügung. Umso mehr beschäftigen sich unsere Mitglieder damit das „Notabene“ zu lesen. Um das „Notabene“ attraktiver zu gestalten wurden namhafte Persönlichkeiten gebeten, mit einem Beitrag aus eigener Feder das „Notabene“ aufzufrischen.

Bis auf den Herrn Bundestagsabgeordneten Bernstiel herrschte das gewohnte Schweigen.

Aus dem Kreis unserer Mitglieder gibt es ein Echo. Voran der bekannte Kulturschaffende, unser Mitglied, Pierre-Marie von Zauberstein. Er gab einen Beitrag über 20 Seiten lang. Dieser Beitrag kann aus Platzgründen nur mit einem Link dargeboten werden. Wer lesen will, kann ihn sich aufrufen unter:

Und der „Notabene“-Kommentar zum Beitrag des Dr. v. Zauberstein:

hier klicken

 

Cartoons und Sprüchle

(Aus der Mottenkiste und - bewahre - nicht zur Erheiterung.

Man gedenke: Poetis mentiri licet.)

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 Fortsetzung folgt ???