Der Reformjudengemeinschaft Sachsen-Anhalts
Notabene > הערה
für Mai 2023 / 5783
- Schalom - & - שָׁלוֹם -
Zur monatlichen Bibel–Rundschau:
Aus dem Buch Deuteronomium, Kapitel 14
Denn du bist ein Volk, das dem HERRN, deinem GOTT, heilig ist, und dich hat der HERR ausgewählt, damit du unter allen Völkern, die auf der Erde leben, das Volk wirst, das IHM persönlich gehört…
…die Fremden, die Waisen und die Witwen, die in deinen Stadtbereichen wohnen, können kommen, essen und satt werden, damit der HERR, dein GOTT, dich stets segnet bei der Arbeit, die deine Hände tun.
Das Buch der Sprichwörter, Kapitel 2 von Salomon,
Mein Sohn,
wenn du meine Worte annimmst und meine Gebote beherzigst,
der Weisheit Gehör schenkst,
dein Herz der Einsicht zuneigst, wenn du nach Erkenntnis rufst,
mit lauter Stimme um Einsicht bittest,
wenn du sie suchst wie Silber,
nach ihr forschst wie nach Schätzen, dann wirst du
die Gottesfurcht begreifen
und Gotteserkenntnis finden.
Denn der HERR gibt Weisheit,
aus SEINEM MUND kommen Erkenntnis und Einsicht.
Für die Redlichen hält ER Hilfe bereit,
den Rechtschaffenen ist ER ein Schild.
ER hütet die Pfade des Rechts und bewacht den Weg seiner Frommen. Dann begreifst du, was Recht und Gerechtigkeit ist,
Redlichkeit und jedes gute Verhalten; denn Weisheit zieht ein n dein Herz, Erkenntnis beglückt deine Seele. Besonnenheit wacht über dir und Einsicht behütet dich.
Sie bewahrt dich vor dem Weg des Bösen,
vor Leuten, die Verkehrtes reden,
die den rechten Weg verlassen,
um auf dunklen Pfaden zu gehen, die sich freuen am bösen Tun und jubeln über die Verkehrtheit des Schlechten, deren Pfade krumm verlaufen und deren Straßen in die Irre führen.
Sie bewahrt dich vor der Frau des andern,
vor der Fremden, die verführerisch redet, die den Gefährten ihrer Jugend verlässt und den Bund ihres Gottes vergisst; ihr Haus sinkt hinunter zur Totenwelt,
ihre Straße führt zu den Totengeistern hinab.
Wer zu ihr geht, kehrt nie zurück, findet nie wieder die Pfade des Lebens.
Darum geh auf dem Weg der Guten,halte dich an die Pfade der Gerechten;
denn die Redlichen werden das Land bewohnen,
wer rechtschaffen ist, wird darin bleiben.
Die Frevler aber werden aus dem Land verstoßen,
die Verräter aus ihm weggerissen.
Der Psalm 146
Halleluja! Lobe den HERRN, meine Seele! Ich will den HERRN loben, solange ich lebe, meinem GOTT singen und spielen, solange ich da bin. Verlasst euch nicht auf Fürsten auf Menschen, bei denen es doch keine Hilfe gibt. Haucht der Mensch sein Leben aus und kehrt er zurück zur Erde, dann ist es aus mit all seinen Plänen. Wohl dem, dessen Halt der GOTT Jakobs ist und der seine Hoffnung auf den HERRN, seinen GOTT, setzt. Der HERR hat Himmel und Erde gemacht, das Meer und alle Geschöpfe; ER hält ewig die Treue. Recht verschafft ER den Unterdrückten, den Hungernden gibt ER Brot; der HERR befreit die Gefangenen. Der HERR öffnet den Blinden die Augen, ER richtet die Gebeugten auf. Der HERR beschützt die Fremden und verhilft den Waisen und Witwen zu ihrem Recht. Der HERR liebt die Gerechten, doch die Schritte der Frevler leitet ER in die Irre. Der Herr ist König auf ewig, dein GOTT, Zion, herrscht von Geschlecht zu Geschlecht.
Im Mai 2023 / 5783
zur TABULA PUBLICA:
1. bis 31. Mai 2023 / 5783
Synagogengemeinde
zu Halle Hansastraße 7a, 06118 Halle Telefon 0345-5220272
Schalom,
sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Freunde
und
liebe Mitglieder,
Die schlimmen Nachrichten reißen nicht ab.
Wir Hatten die Landesregierung ersucht, uns gegen die geradezu räuberische Anhebung der Gas- Und Strompreise zu schützen.
Und das Ergebbnis?
Tatsächlich antwortet die Landesregierung wieder auf Anfragen ihrer landesreformjuden.
Doch wer kann aus den beiden Antwortschreiben entnehmen, dass der Landesreformjudengemein-schaft geholfen werden darf? Denn auf die Fragestellung geben sie keine Antwort.
Zitate:
Zur Erinnerung ZITAT unseres Hilfeersuchens:
Synagogengemeinde zu Halle n.e.V.
Mitglied im Bundesverband der Juden in Deutschland
Sprecherin der Reformjudengemeinschaft Sachsen-Anhalts
Hansastraße 7 A D - 06118 Halle
Telefon 0345-5220272 FAX 9345-5220276
Synagogengemeinde zu Halle ue, Hansastraße 7A, D-06118 Halle, Vorsitzender Karl Sommer
Liquidierung 1942, Wiedergründung 26.07.1996
Email: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! (wird gezielt blockiert)
www.synagogengemeinde.de siehe /NOTABENE
Halle, den 17.03.2023 / 5783
Frau
Dr. Tamara Zieschang
Ministerin für Inneres und Sport des Landes Sachsen-Anhalt
Halberstädter Str. 2/ Am „Platz des 17. Juni“ 39112 Magdeburg
Tel.: 0391 567-5500 E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
Hochverehrte Frau Ministerin,
Sie erinnern sich noch an Ihren Besuch der Synagogenge-meinde in Halle vor ein paar Jahren.
Inzwischen wurde unsere Gemeinschaft aus dem Vereins-register zwangsweise gestrichen. Nun, Juden haben in diesem Land schon Schlimmeres als die Löschung in Amtsregistern überlebt. Insbesondere, wenn sie täglich die Hilfe des Allmächtigen gegen Antisemiten anrufen.
Geblieben ist die Landespolizei als die einzige offizielle Einrichtung, an welche sich die Synagogengemeinde in Halle wirksam wenden kann, wenn ihr Gefahr droht. So wurden hier von der Landespolizei zwei Überwachungskameras installiert, die unsere Gebetsräume und das Wohnhaus, wo jüdische Personen leben, im Blick haben. Die Installation erfolgte für uns kostenlos. Den Betrieb, also den Stromverbrauch dieser, bezahle ich aus meiner Altersrente. Nunmehr hat der Strom- und Gasversorger, EVH, ab März die monatlichen Zahlungen auf 1.250 € festgelegt. Ein Vielfaches des ursprünglichen Betrages.
Ich kann nicht versichern, dass ich diese Zahlungen aus meiner Altersrente künftig leisten kann, so dass zu gewärtigen ist, dass die EVH Strom und Gas abschaltet. Damit fallen aus:
Ihre polizeilichen Überwachungskameras,
unsere Gebetsräume und die Mikwe (jüdisch-rituelles Tauch-bad, das einzige in Sachsen-Anhalt).
Damit würde die Gebetsräume und dass Wohnhaus, Hansastraße 7A, in dem Juden wohnen, wieder Freiwild für offen-aktive Antisemiten und deren Übergriffe.
In unserer Not fragen wir Sie, da das Landes-Kultusmini-sterium auf unsere Anfragen ja nicht reagiert, was die Synagogengemeinde-Mitglieder tun können, um diese katastrophale Zwangslage zu bewältigen. Oder ob Sie eine Möglichkeit sehen, den betenden Juden in der Synagogen-gemeinde finanziell zu helfen, damit wir die hohen Stromkosten bezahlen können.
Vielen Dank.
Mit freundlichen Grüßen und Schalom,
Karl Sommer
für die
Synagogengemeinde zu Halle (zurzeit 369 Mitglieder) Hansastraße 7a, D-06118 Halle Telefon 0345-5220272, Fax 0345-5220276 www.synagogengemeinde.de, Email: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
ZITAT-Ende:
Hat man im Nachkriegsdeutschland schon einmal von so viel Anteilnehme gegenüber einer jüdischen Gemeinschaft erlebt?
Muss man nicht besorgt darum sein, dass sich die Landesregierung von Sachsen-Anhalt mit solcher Fürsorge überhebt?
Galgenhumor beiseite:
Wir beten darum, dass die Entscheidungsträger, die für die Ausgrenzung der Landesreformjuden-gemeinschaft in Sachsen-Anhalt nicht verkappte Antisemiten sind, die das Werk der Nationalsozialisten nunmehr unter rechtsstaatlich-demokatarischer Maske beenden wollen.
Und wir beten für diese Geschöpfe.
Cartoons,
(Aus der Mottenkiste und - bewahre - nicht zur Erheiterung, nur diesmal verkürzt, dazu: Man gedenke: Poetis mentiri licet.)
Wie immer Nr. 1:
Und
als Zwischenbericht - aus meiner Sicht
die Fortsetzung kleiner
Geschichtchen
und Märchen
für Singles
und Pärchen
® קארל זומר
This report was inspired by a tru story.
Some names, places annd dates have been changed
Dieser Bericht wurde von einer wahren Geschichte inspiriert.
Einige Namen, Orte und Daten wurden geändert.
Hierdie berig is deur 'n ware verhaal geïnspireer.
Sommige name, liggings en datums is verander.
דוח זה נוצר בהשראת סיפור אמיתי.
כמה שמות, מיקומים ותאריכים שונו
דער באַריכט איז ינספּייערד דורך אַ אמת געשיכטע.
עטלעכע נעמען, ערטער און דאַטעס האָבן שוין געביטן
(der barikht iz inspeyerd durkh a ams geshikhte.
etlekhe nemen, erter aun dates hobn shoyn gebitn)
Dit rapport is geïnspireerd op een waargebeurd verhaal.
Sommige namen, locaties en data zijn gewijzigd.
Ce reportage est inspiré d'une histoire vraie.
Certains noms, lieux et dates ont été modifiés.
Este reportaje está inspirado en una historia real.
Se han cambiado algunos nombres, ubicaciones y fechas.
На створення цього звіту надихнула реальна історія.
Деякі назви, місця та дати були змінені
Этот отчет был вдохновлен реальной историей.
Некоторые имена, места и даты изменены.
Der Schatten
Zum Verständnis:
Den Lebensbericht aufzuzeichnen übersteigt diese Kompetenz. Die Begründung des dennoch erfolgten Kurz-Berichtes kann nicht allgemein bekannt gegeben werden. Siehe ´Lex Maulkorb´.
Unbestritten hatten die Nationalsozialisten als erste wirksam funktionierende Kriegsraketen entwickelt, hergestellt und eingesetzt. Als Erfinder dieser mechanischen Monster steht
Wernher von Braun.
Nach dem Waffenstillstand 1945 wurden die Pioniere der Kriegs-Rakenten-Entwicklung von den großen Siegermächten hofiert und entführt.
Als Ober-Raketen-Fuzzi galt Wernher von Braun.
Stimmt denn das? Ja und nein. Nein, weil derjenigen, der die Einfälle, Phantasien und Vorstellungen v. Brauns, die dieser oft als unleserliche Skizzen, auf Zigarettenschachtelinnenseiten kritzelte, im Labor in materielle Gestalt umzu-setzen hatte. Oft genug musste der Praktiker aus ziemlich verschwommener und weit hergeholter Theorie seines Meisters etwas Mach- und Brauchbares herstellen. Ideen sind gut, nutzen nichts, wenn sie nicht realisiert werden können. Siehe Michelangelo. Insbesondere auch, wenn die maßstabslosen, zweidimensionalen, theoretischen Phantasiegebilde zwar das Wunschziel andeuten, aber alles andere als praktische Realisierung verhießen. Eher weit davon entfernt waren, so dass der Fachmann tage- und nächtelang aus einer wolkigen Idee, etwas zu erschaffen hatte, das die Rakete auch antrieb oder deren Antrieb verbesserte. Eigentlich erst ermöglichte. Sein Name war weniger bekannt als sein Übername:
`Der Schatten`.
Er war der Schatten W. v. Brauns. Ohne ihn hätten vielleicht die Amerikaner und die Sowjets in den siebziger Jahren oder viel später - eigene Raketen entwickeln können oder aber, wir wären bis zum heutigen Tag vor diesen Monster-Ungetümen verschont. Letztere Alternative wäre für die Welt wohl die zuträglichste.
Also der Mechanikermeister erschuf dem W. v. Braun erst das, was vonnöten war. Ohne den Werkmann keine Rakete und ohne Rakete kein Nimbus W. v. Braun.
In die den Sowjets zugesprochene Besatzungszone stürmte im April 1945 eine Spezialeinheit der Amerikaner vor und besetzten die Welt-Hauptstadt der Raketenproduktion, das Bergstollen-Labyrinth ´Mittelbau Dora´ (nachdem die Urzentrale `Penemünde` von den anglo-amerikanischen Bomberverbänden in ein Trümmerfeld verwandelt worden war). Die Amerikaner beschlagnahmten nach ihrem Eintreffen in ´Mittelbau Dora´ alle vorhanden Pläne, Blaupausen und Schriftstücke, derer sie habhaft werden konnten. Vor allem waren Sie daran interessiert, die fertigen und die bis halbfertigen V2-Raketn für sich zu sichern und in die USA zu schaffen. Den später nachfolgenden Sowjets hinterließen sie nur das Ersatzteillager und solche Teile zurück, die nicht geeignet waren, daraus ohne Spezial-Fach-Kenntnis eine Rakete herzustellen.
Die Amerikaner waren sich dabei sicher, dass die nachrückenden Sowjets nicht dazu imstande sind, aus Einzelteilen wieder eine V2-Rakete zusammenschrauben zu können. Zumal die Cowboys alles für sie fassbare Personal und sämtliche Detail- und Planzeichnungen mitnahmen.
Naja, alle nicht. Fast alle ist richtiger.
Max Beck,
ein entfernter Verwandter vom berühmten Rabbiner Leo Beck, in seinen jungen Jahren auf der Insel Ösel als kaiserlicher Marineflieger und Bordmechaniker stationiert, die materielle Hand des Erfinders W. v. Braun, der Schatten, wie sie spitznamig hießen, ihn nahmen die Amerikaner nicht mit. M. Beck hatte sich nämlich, als die SS-Wachen abgetaucht waren, im bewaldeten Umland versteckt gehalten. Er konnte ja nicht wissen, dass die Amerikaner als Befreier kamen. So wie sie sich aufführten.
- v. Braun hatte sich indessen auch mit seinen arischen Hofschranzen Richtung Phantom der ´Alpenfestung´ französisch verabschiedet. Unterwegs griffen ihn die Amerikaner auf. Sie erhängten ihn nicht. Sie schafften ihn in die USA, um ihn über die Raketenwissenschaft, damals für sie noch ein Buch mit sieben Siegeln, auszuquetschen.
Nachdem sein mitgeführter magerer Proviantvorrat aufgezehrt war, traute sich M. Beck in ein Dorf, um nach Brot zu betteln. Inzwischen war nunmehr die Rote Armee nachgerückt und hielt jeden besetzten Flecken unter schärfster Kon-trolle. M. Beck wurde schnell aufgegriffen. Im Gefangenenverlies traf er Zwangsarbeiter der V2 Produktion wieder. Diese meldeten den Wachhabenden Rotarmisten, dass M. Beck, Kollaborateur, und der praktisch ausführende Entwickler der Ideen des W. v. Braun, somit der V2-Raken war. Alsbald erschien eine russische Kommission, bestehend aus acht Knoblauchhauch umwehten Zivilisten, acht Uniformierten und einer Dolmetscherin. Sie legten M. Beck Handschellen an. Sie führten ihn in die `Kommandantura`. Dort wurde er einem Verhör unterzogen. Danach bekam er eine Schüssel saure Wassersuppe, dazu einen Kanten Kommissbrot und eine Majorka-Zigarette, gleich oder wenig mehr als die Häftlingskost im Stollen war. Tags darauf erschien die Dolmetscherin wieder im Gefolge eines Techniker- und Politoffizier-Komitees. M. Beck wurde in die Stollenwerkhallen überführt. Er bekam den Auftrag, aus den herumliegenden vorhandenen Teilen eine V2 zusammen zu stellen. M. Beck erschrak zutiefst. Zwar war er aufgrund seiner Stellung mit allen Details irgendwann einmal vertraut gewesen. Doch eine V2 Rakete aus einem Wirrwarr von Einzelteilen zusammen zu bauen, das traute er sich nicht zu. Er versuchte das den sowjetischen Neugierigen klar zu machen. Deren Reaktion war eindeutig:
Die Dolmetscherin übersetzte ihm, dass er bei Weigerung oder Sabotage standrechtlich erschossen wird. Wobei die Politoffiziere ihre Pistolen zogen (80 % davon waren Beutewaffen aus der Mauser-Produktion)
Was tun?
- Beck entschloss sich schließlich wieder mal, Befehlen zu gehorchen.
Sowjetische, ehemalige Zwangsarbeiter, wurden ihm als Zuarbeiter, die ihm freilich keine große Hilfe waren, beigestellt. Alle seine Handgriffe wurden von jedem im Komitee akribisch notiert. Hatte er, der ja nun nicht alle Teile dieser furchbaren ´Wunderwaffe` aus dem Stegreif zusammensetzen konnte, einen Fehlgriff getan oder verweilte er nur, um nachzudenken, erhoben sich unter seinen Beobachtern Proteststürme, die M. Beck, um die Russen zu beruhigen, der Dolmetscherin als ungewollten, unbeabsichtigten und eben auch unvermeidlichen Fehlgriff erklär-te. Kam es häufiger zu Fehlgriffen, wurde von den Beobachtern gleich Sabotageabsicht vermutet und sogar unterstellt. Ja, die russischen Kommissare und Ingenieure hatten damals noch mehr Respekt vor den Deutschen, als den Deutschen eigentlich zustand. Die Sowjets gingen tatsächlich davon aus, dass ein Deutscher absolut unfehlbar ist.
Als die Russen-V2 zusammen montiert war, wer weiß es, ob sie jemals abgeschossen wurde, hatten sich die Kommissionäre und M. Beck nahezu angefreundet. Was man, soweit es die damalige Lage zuließ, eben so nennen durfte. M. Beck wurde in eine oberirdische Fabrikhalle versetzt. Nun sollte er dort für die Besatzer dies und jenes anfertigen. Sachen, die in der Sowjetunion kaum zu erhalten war. Der Kommandant ließ sich mit allerlei technischen Firlefanz ausstatten. Am beliebtesten waren Kochtöpfe aus M. Becks Produktion. Hergestellt aus Blech, das in Materiallagern noch zu finden war. Als die Truppen in Kasernen abgezogen wurden, vergaßen Sie tatsächlich M. Beck. Er holte nun seine Familie nach und blieb im thüringischen Städtle sitzen. Er durfte mit Frau und Kind ein winziges Garten-haus am `Göldner` bewohnen. Er versorgte sich mittels einem selbstgebauten Windgenerator mit 120 Watt Strom. Um die damals ständigen Stromsperren zu überbrücken, bestellten sich Bekannte bei ihm auch derartige Windräder.
Als M. Beck genug vom sozialistischen Paradies hatte, kehrte er von einem Urlaub in seiner Schwarzwälder Heimat nicht mehr in das Arbeiter- und Bauern Dorado, Sowjetzone, zurück. Seine Familie holte er in den Westen nach. M. Beck wandte sich an jenen, der seine Erfolge mit M. Beck zu teilen gehabt hatte, den Raketen-Vater W. v. Braun und ersuchte ihn um Starthilfe. Tatsächlich antwortete ihm v. Braun einmal mit einer Postkarte und den besten Grüßen aus den USA. W. v. Braun schätzte es damals nicht, mit seiner Vergangenheit konfrontiert zu werden. Er hatte die schrecklichen Kriegsjahre abgeschrieben. Insbesondere auch, dass er seine Erfolge und seinen Weltruhm dem Mechaniker-Künstler M. Beck zu verdanken hatte. Bei Bekanntwerden dieser Zusammenarbeit hätte das wohlmöglich seine weltweite Glorie verdunkelt. Unfassbar, aber der berühmte Wernher von Braun ließ seinen Mentor, ohne dessen handwerkliches Geschick W. v. Braun als SS- Stubaff - Sturmbannführer - wahrscheinlich von den Alliierten gehenkt worden wäre, einfach im Stich.
Als M. Beck seine Erlebnisse um die Raketenhistorie der Presse anbot, nahm ihn niemand für voll. Auch keine der Zeitungen, die proamerikanisch ausgerichtet zu sein hatten, war auf seine Erlebnisse und V2-Details erpicht. Der Heiligenschein des W. v. Braun war zu leuchtend, als dass man daran hätte kratzen wollen. Das Desinteresse ging so weit, dass M. Beck niemals eine Antwort auf seine Anfragen erhielt.
Das verbitterte ihn.
Max Beck, יכרון מבורך, s. A., verstarb, noch bevor er seine Altersrente beantragen konnte.
Fortsetzung folgt ???
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