01. August 2024
nach dem jüdischen Kalender der
26. Tamus 5784

Der Reformjudengemeinschaft Sachsen-Anhalts

Notabene > הערה

für August 2024 / 5784

 

- Schalom - &  -  שָׁלוֹם  -

 

Zur monatlichen

Bibel–Rundschau

 

Aus den Sprüchen Salomons :

Der Gerechte hat Verständnisfür den Rechtsstreit der Armen,

der Frevler aber kennt

kein Verständnis…

Achtet ein Herrscher auf Lügen,

werden alle seine

Beamten zu Schurken…

Spricht ein König den Geringen zuverlässig Recht,

hat sein Thron für immer Bestand.

Herrschen die Frevler,dann herrscht die Sünde,

doch die Gerechtenerleben ihren SturzDer Übeltäter ist

den Gerechten ein Gräuel.

Wer sich rächt,

an dem rächt sich der HERR;

dessen Sünden behältER im Gedächtnis.

Vergib deinem Nächsten das Unrecht,

dann werden dir, wenn du betest,

auch deine Sünden vergeben.

Wer sich rächt,an dem rächt sich der HERR;

dessen Sünden behält

ER im Gedächtnis.

Vergib deinem Nächsten das Unrecht,

dann werden dir, wenn du betest,

auch deine Sünden vergeben.

Der Mensch verharrt im

Zorngegen den andern,

vom HERRN aber sucht er

Heilung zu erlangen?

Mit seinesgleichen hat er

kein Erbarmen,

aber wegen seiner eigenen Sünden bittet er um Gnade?

Obwohl er nur ein Wesen

aus Fleisch ist, verharrt er im Groll,

wer wird da seine Sünden vergeben?

Denk an das Ende,

lass ab von der Feindschaft,

denk an Untergang und Tod

und bleib den Geboten treu!

Denk an die Gebote und

grolle dem Nächsten nicht,

denk an den Bund des Höchsten und verzeih die Schuld!

Bleib fern dem Streit,

dann verringerst du

die Zahl der Sünden;

denn ein jähzorniger Mensch

entfacht Streit.

Ein sündiger Mensch bringt

Freunde durcheinander,

zwischen friedliche Leute

schleudert er Zwietracht.

Je nach dem Brennstoff

flammt das Feuer auf,

je nach dem Einfluss wächst der Streit.

Je nach der Macht eines Menschen wütet sein Zorn,

je nach dem Reichtum

steigert er seine Wut.

    Ein schneller Funke

entzündet das Feuer,

ein schneller Streit

führt zu Blutvergießen.

Bläst du den Funken an,

flammt er auf;

spuckst du darauf, so erlischt er:

Beides kommt aus deinem Mund.

Der Verleumder sei verflucht;

viele, die friedlich lebten,

hat er zugrunde gerichtet.

Der Verleumder hat schon viele

zum Wanken gebracht

und sie von Volk zu Volk getrieben; feste Städte hat er zerstört,

Paläste von Großen umgestürzt.

Der Verleumder hat

tüchtige Frauen weggejagt

und sie des Ertrags

ihrer Mühen beraubt.

Wer auf ihn achtet, findet keine Ruhe,

er kann nicht in Frieden wohnen.

Peitschenhieb schlägt Striemen,

Zungenhieb zerbricht Knochen.

Viele sind gefallen

durch ein scharfes Schwert,

noch viel mehr sind

gefallen durch die Zunge.

Wohl dem, der vor ihr geschützt ist und ihrer Wut nicht anheimfällt,

der nicht ihr Joch ziehen muss,

nicht an ihre Stricke gebunden ist.

Denn ihr Joch ist ein eisernes Joch,

ihre Stricke sind eherne Stricke.

Der Tod durch sie ist

ein schlimmer Tod,

besser als sie ist die Unterwelt.

Keine Macht hat sie über Fromme,

sie werden nicht versengt

durch ihre Flamme.

Wer den HERREN verlässt,

verfällt ihr,  sie flammt an ihm auf und erlischt nicht mehr.

Sie stürzt sich auf ihn wie ein Löwe,

wie ein Panther zerreißt sie ihn.

 

Schau, deinen Weinberg

umzäunst du mit Dornen,

mach auch Tür und Riegel

an deinen Mund!

Dein Silber und Gold

verwahrst du abgewogen,

mach auch für deine Worte

Waage und Gewicht!

Hüte dich, dass du durch

sie nicht strauchelst

und nicht zu Fall kommst

vor den Augen dessen,

der darauf lauert.

 
 

Cartoons,

(Aus der Mottenkiste und - bewahre - nicht zur Erheiterung, nur diesmal verkürzt, dazu: Man gedenke: Poetis mentiri licet.)

Wie immer Nr. 1:

 

 

Und

als Zwischenbericht - aus meiner Sicht

die Fortsetzung kleiner

 

Geschichtchen

und Märchen

für Singles

und Pärchen

 

®   קארל זומר

 

 This report was inspired by a tru story.

Some names, places annd dates have been changed

 

Dieser Bericht wurde von einer wahren Geschichte inspiriert.

Einige Namen, Orte und Daten wurden geändert.

 

Hierdie berig is deur 'n ware verhaal geïnspireer.

Sommige name, liggings en datums is verander.

 

דוח זה נוצר בהשראת סיפור אמיתי.

כמה שמות, מיקומים ותאריכים שונו

 

דער באַריכט איז ינספּייערד דורך אַ אמת געשיכטע.

עטלעכע נעמען, ערטער און דאַטעס האָבן שוין געביטן

(der barikht iz inspeyerd durkh a ams geshikhte.

etlekhe nemen, erter aun dates hobn shoyn gebitn)

 

Dit rapport is geïnspireerd op een waargebeurd verhaal.

Sommige namen, locaties en data zijn gewijzigd.

 

Ce reportage est inspiré d'une histoire vraie.

Certains noms, lieux et dates ont été modifiés.

 

Este reportaje está inspirado en una historia real.

Se han cambiado algunos nombres, ubicaciones y fechas.

 

На створення цього звіту надихнула реальна історія.

Деякі назви, місця та дати були змінені

 

Этот отчет был вдохновлен реальной историей.

Некоторые имена, места и даты изменены.

 

®   קארל זומר

 

 

Das alte Sprichwort schnell zuvor

Erschallen mög´s in jedem Ohr:

 

Heute mal über aktuelle Nachrichten:

Substanz  und  der Ínhalt von Nachrichten:

Meist unnütze Gags und frisíerte Geschichten.

Oder:

Nur dieses und jenes,

viel Unfug, nichts Schönes.

Das Alterswerden impliziert,

dass man viel Freund und Feind verliert.

 

Was peinlich war und peinlich ist,

in Ewigkeit man´s nicht vergisst.

 

Und dazú - man sagt es ja:

Wenn wer wen braucht,

Ist keiner da.

 

 Zwei goldene Uhren

Damals, in der Zeit, als in der Bundesrepublik Deutschland die Sozialdemokratische Partei erstmalig die Regierung übernahm, experimentierten die neuen Regierenden damit, Stabilität in die deutsche Währung, die DeMark, zu bringen. Sie wollten die – neben dem Schweizer Franken – ohnedies härteste Währung der Welt, noch härter schmieden. Der damalige Superminister Apel nannte es: ´Stabilität mit dem Knüppel machen.´ Und wie es denn so geht, sie überspannten den Bogen und zerstörten damit die kräftige und kerngesunde Volkswirtschaft, um welche die Welt die Westdeutschen beneidete. Alsbald suchte dann die erste große Krise unser Vaterland heim. Für die Regierungs-Dilettanten zum Glück hatten gleichzeitig die Ölförderländer die Öl-Fördermengen drastisch gedrosselt, dazu den Ölpreis angehoben. Das führte zu Engpässen, so dass unsere damaligen Laienpolitiker zur Ablenkung ihres eigenen Versagens, die Ölkrise vorschieben konnten.  Nicht viele fielen auf diese stumpfe Ausrede herein.

Ein guter Freund von mir war Direktionsassistent  in der `Bank für Gemeinwirtschaft´ der – glücklosen -  Bank des Deutschen Gewerkschafts-bundes. Er sah mit an und berichtete davon, wie der Bundeskanzler Helmut Schmidt (das Grab seines Vaters יכרון מבורך  befindet sich auf dem Jüdischen Friedhof der Stadt Bernburg  / Saale) inkognito im Bankhaus erschien und von den Gewerkschaftern eine Milliarde DM schnorrte, um damit die fälligen Bundes-Beamtengelder auszahlen zu können. Die SPD-Regierung hatte die Wirtschaft an die Wand gefahren. Sie zeigte auch keinerlei Geschick, die Dauerkrise alsbald mal zu beenden. Westdeutschland stöhnte unter der hausgemachten Krise, ohne dass deren Verursacher sich deswegen schuldig bekannten.

Soweit die Einführung ins damalige Zeitgeschehen.

In einer kleinen Schwarzwälder Stadt existierten seit mehreren Generationen solide Bauunternehmen. Alle gingen in der Krisenzeit in Konkurs. Bis auf zwei.   Andere Branchen reduzierten ihr Unternehmen auf äußerste Sparflamme, oder versanken einfach in der Vergessenheit. Auch die hier ansässige, einstmals größte Uhrenfabrik Europas, war arg mitgenommen. Ihre Mitarbeiter wurden in Massen entlassen.

Zuvor hatte der Abteilungsleiter irgendeines Resorts bei mir noch den Neubau einer Villa in Auftrag gegeben. Das schöne Gebäude war nun nahezu bezugsfertig gestellt. Aber wie es sich denn immer öfter mal ergibt, man spart und spart gezielt und nur auf sein Heim und Haus und wenn es im Bau ist, fällt das inzwischen marode-gesparte Auto aus, es muss ersetzt werden. Und die Frau Gemahlin wünscht sich exklusive und sündhaft teure Küchenmöbel. Dazu passt die Sitzgruppe nicht mehr in das vornehme Haus - und zum Schluss kann man die letzten Hausbau-Raten nicht mehr bezahlen. Misstrauische Baufirmen, also nahezu alle meiner Konkurrenten, ließen sich deshalb, bevor der erste Spatenstich erfolgte, Bankbürgschaften ausstellen. Ich verzichtete im Glauben an die Ehrlichkeit der Menschen darauf und wurde in vielen Fällen eines anderem belehrt. Denn etliche Bauherren beschritten in ihrer Geldnot den Weg der Mängelsuche in ihrem Neubau und fanden immer genug, um zu begründen, warum sie die letzten Raten einbehalten müssen. Nicht so benahmen sich anständige Bauherren. Der oben erwähnte bestellte mich, um mir seine Misere vorzutragen.

Hilfe, was ist zu tun?

Nun hatte ich noch nie eine goldene Uhr besessen. Ich fragte den Bauherren, da er ja in der (einstmals) größten Uhrenfabrik an leitender Position tätig war, ob er mir wohl eine goldene Uhr zum Vorzugspreis, also unter Umgehung der Großhändler- und Händlermarge  beschaffen könnte. Zwei Tage später rief er an und sagte, ich könne vorbeikommen. Tatsächlich zeigte er mir eine goldene Armbanduhr mit Krokodillederarmband und dazu noch eine goldene Taschenuhr. Also zwei für eine. Damit kompensierte er seine letzte Zahlung. Und machte mich glücklich.

Bis dahin hatte die Uhrenfabrik nur mechanische Uhren produziert. Meine goldenen Uhren waren aber schon mit den damals brandneuen Uhrwerk-Modulen, wie sie in Fernost erfunden waren, ausgestattet, so dass man sie nicht mehr aufzuziehen hatte. Seinerzeit etwas Besonderes. Ich war so stolz auf diesen Tand.

Marginalie:

EX ODUS 33, ab Vers 5

Da sprach der HERR zu Mose:

Sag zu den Israeliten:

Ihr seid ein störrisches Volk.

Wenn ICH auch nur einen einzigen Augenblick mit dir zöge,

müsste ICH dir ein Ende machen.

Jetzt aber, leg deinen Schmuck ab!

Dann will ICH sehen,

was ICH mit dir tun kann.

Seither tragen die Israeliten keinen Schmuck mehr,

vom Berg Horeb an.

Marginalien-Eende.

Wie das Leben so spielt. Monate später traf ich den Entwicklungschef eben jener Uhrenfabrik. Er hatte ein Junges, die süße  Susi, Welpe von meiner Schäferhündin Freya,   von mir geschenkt erhalten. Das begnade mich, mich den Juden, von ihm wahrgenommen und angesprochen zu werden. Zufällig, da er den Blick in mein Gesicht vermied, fiel ihm meine neue goldene Armbanduhr ins Auge. Er riss meinen linken Arm an sich und schrie auf: „Woher haben Sie diese Uhr, sie ist die allererste Digitaluhr unserer Firma und ist aus unserem Uhrenmuseum zusammen mit unserer ersten digitalen Taschenuhr verschwunden?“

Na das war vielleicht peinlich.  Ich redete mich damit heraus, dass es ein Geschenk gewesen sei und ich die Uhr selbstver-ständlich dem Museum zurückgeben würde. Der Erfinderingenieur versprach, mir dafür einen vollwertigen Ersatz zu überlassen.

Ich bat alsbald bei der Geschäftsleitung der Uhrenfabrik um einen Abgabe-Termin. Doch infolge des bereits überschrittenen Höhepunktes der Wirtschaftskrise hatten sich hier die Ereignisse überschlagen. Ich erfuhr, dass die Geschäftsleitung der Uhrenfabrik längst auf ein Minimum verkleinert worden war und zudem nach Nürnberg verlegt worden war. Die Söhne und Enkel des Firmengründers hatten die Geschäftsanteile an die renommierte Firma Diel verscherbelt. Mein Bekannter, der Entwicklungschef der Uhrenfabrik - niemand vor ihm hatte es fertiggebracht, Uhrenschlagwerke mit klangreinem Big-Ben-Glockenschlag zu entwickeln - wurde mit einer Abfindung ´freigestellt´. Wenig später verstarb er, viel zu jung.

Von meiner goldenen Uhr wollte in der Uhrenfabrik keiner mehr etwas wissen. Niemand war zuständig. Die Restbeleg-schaft hatte ganz andere Sorgen. Sie lief kopflos und wie aufgescheucht herum. In der ehedem weltweit hoch angesehenen Uhrenfabrik wurden in Lizenz - aber insgeheim - nur noch Sprengkörper produziert. Solche, die den damaligen Iran-Irak-Krieg so entscheidend beeinflussten, dass ein internationales Verbot dieser Kleinsprengkörper erfolgte. Inzwischen hatte nämlich Saddam Hussein die stolze Panzerflotte der Iraner mit seinen fahrbaren Minigeschossen, Made in Schwarzwald, nahezu gänzlich verschrottet.

 

Seit Jahrzehnten ruhen in einer Schachtel verpackt, zwei goldene  Uhren; entweder im Schuppen, oder im Keller oder in der Laube – oder inzwischen bei Unbekannten. Eine davon mit einer goldenen Kette. Von Zeit zu Zeit – und es wäre jetzt mal wieder Zeit - sehe ich nach, ob sie wohl noch nicht verschwunden sind.

 

Verschwunden und vergangen wie ihre Erfinder, ihre Hersteller und die Namen der einstigen großen deutschen Firmen, auf die wir so stolz waren. 

 

Fortsetzung folgt ???